Internationales Projekt startet: Schlaganfällen bei Patienten mit Hirnblutung soll vorgebeugt werden – PRESTIGE AF

Die Europäische Kommission hat eine neue Initiative gestartet, die dazu beitragen soll, Schlaganfällen bei Menschen mit Vorerkrankungen vorzubeugen. In das Projekt werden mehrere Millionen Euro investiert.

Rund 6,9 Millionen Euro fließen in das neue Projekt „PRESTIGE-AF“, das an Patienten gerichtet ist, die sowohl Vorhofflimmern haben – eine häufige Herzerkrankung, die unregelmäßigen und außergewöhnlich schnellen Herzschlag verursacht – als auch bereits einen Schlaganfall durch eine Hirnblutung erlitten haben (so genannte intrazerebrale Blutung). Im Rahmen der Projekt-Initiative zur Vermeidung von Folgeschlaganfällen für diese Zielgruppe werden Wissenschaftler und Mediziner aus ganz Europa zusammenarbeiten.

Schlaganfälle sind weltweit eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme. Sie treten auf, wenn die Blutversorgung im Gehirn plötzlich unterbrochen ist – etwa durch ein Blutgerinnsel oder eine Hirnblutung. Schlaganfälle sind die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen und die zweithäufigste Todesursache. Außerdem sind sie die zweithäufigste Ursache für eine Demenz-Erkrankung. Der  Schlaganfall wird in Zukunft noch größere Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben, da die Lebenserwartung steigt und die Bevölkerung altert.

Den Schwerpunkt von „PRESTIGE-AF“ bildet eine medizinische Studie, die Nachweise zu den empfohlenen Medikamenten zur Schlaganfall-Vorsorge für Menschen mit Vorhofflimmern sammelt. Mehrere Unter-Studien beschäftigen sich mit einer individuellen Risiko-Vorhersage, die anhand von Bild-Aufnahmen des Gehirns, Gentests und Biomarkern (messbare Parameter biologischer Prozesse)  getroffen werden soll. Weitere Themen werden unter anderem Untersuchungen zum Einfluss von kognitiven und psychologischen Aspekten sowie zur Medikamenteneinnahmetreue der Patienten sein.

Internationale Zusammenarbeit

Professor Roland Veltkamp von der Abteilung für Schlaganfall-Medizin am Imperial College in London leitet das auf fünf Jahre angelegte Projekt. Elf weitere Partnerinstitute aus Großbritannien sowie der gesamten EU sind zudem beteiligt. Professor Veltkamp erklärt: „Die Vorbeugung von Schlaganfällen bei verletzlichen Schlaganfall-Patienten mit mehreren Grunderkrankungen und miteinander in Verbindung stehenden Risikofaktoren ist eine große Herausforderung. Diese Komplexität macht es schwierig, die besten individuellen Vorbeugemaßnahmen für den jeweiligen Patienten herauszuarbeiten. Durch die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern im Rahmen der Initiative PRESTIGE-AF hoffen wir, einige der bisher noch nicht erfüllten Versorgungsbedarfe der Patienten anzugehen und individuellere Behandlungen zu entwickeln. Die richtige Vorsorge ist der entscheidende und ultimative Schlüssel, mit dem wir darauf abzielen, Schlaganfälle und seine Auswirklungen auf das Leben der Betroffenen zu verhindern.“

Quelle: http://www.safestroke.eu/2018/03/19/prestige-af/ (übersetzt)

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